Mit Anne Weber in der Banlieu
„Petite couronne“ – „kleine Krone“ – klingt nett. Damit bezeichnet man in Paris die Départements nördlich der Stadtgrenze. Dass es dort keineswegs nett zugeht, ist spätestens seit den gewalttätigen Unruhen im Jahr 2005 bekannt: Vor allem Jugendliche begehrten dort nicht nur gegen Polizeigewalt, sondern auch gegen die katastrophalen sozialen Bedingungen in diesen Departements auf: Die „Banlieus“ stehen seitdem für hohe Kriminalität, Verwahrlosung, Diskriminierung und Perspektivlosigkeit. – Dass die seit langem schon in Paris lebende deutsche Schriftstellerin Anne Weber sich trotzdem aufgemacht hat, gemeinsam mit dem Fotografen Bruno Boudjelal diese Stadtteile Monate lang zu durchwandern und zu erkunden, verlangte sehr viel Mut. Der hat sich allerdings gelohnt: Denn das Ergebnis dieser Wanderungen – das Buch „Bannmeilen. Ein Roman in Streifzügen“ spiegelt eine Wirklichkeit der Banlieus, die vielschichtiger ist als die gängigen Klischees und die zwar vieles Trauriges, aber auch manches Wunderbares bereithält. – Ich habe Anne Weber in Pantin, einem der nördlichen Vororte von Paris, getroffen, habe mich vorher dort umgeschaut und bin mit der Autorin dann einen kleinen Teil ihrer Bannmeilen-Wanderung nachgegangen.
Anne Weber
Ich kann auch nicht sagen, dass ich nie in der Banlieu gewesen wäre. Ich kenne auch Leute, die dort wohnen und bin dort manchmal gewesen, es gibt auch Theater zum Beispiel da, zu denen man manchmal geht.
Anne Weber ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Paris.
Anne Weber
Aber gerade diese nordöstlichen Vorstädte, die bei mir jetzt eigentlich ganz in der Nähe sind, die sind ja nur zwei, drei Metrostationen entfernt und da fängt schon die Banlieu an. – Der Péripherique geht ja entlang an den ehemaligen Toren der Stadt, die Ausfahrten heißen immer Porte de Pantin, Porte des Aubervilliers. Diese Tore gibt es zwar nicht mehr, aber es gibt tatsächlich immer noch eine symbolische Grenze, die ziemlich präsent ist. Es gibt, wenn man innerhalb der Stadt, innerhalb des Peripherique wohnt, ist man Pariser – und sonst ist man aus der Banlieu. Das ist auch in der Selbstwahrnehmung der Menschen, sowohl der, die in Paris leben, als auch der, die außerhalb leben, ziemlich prägnant, diese Unterscheidung. – Diese Vorstädte sind nicht so, dass man da jetzt unbedingt am Wochenende einen Ausflug hin machen würde – bisschen ins Grüne oder so – zur Erholung oder so.
Trotzdem hat Anne Weber sich im letzten Jahr gemeinsam mit dem Fotografen Bruno Boudjelal aufgemacht, um diese nördlichen Vorstädte zu erkunden. Das Ergebnis ist ein sehr berührendes Buch. Es heißt: „Bannmeilen. Ein Roman in Streifzügen“. – Doch bevor ich mich aufmachte, um mit Anne Weber einen dieser Streifzüge durch die Vororte Pantin und Bobigny nachzugehen, habe ich mich in Pantin ein wenig umgesehen. Obwohl es von der Avenue Jean Lolive, einer vierspurigen Ausfallstraße aus Paris, in der Mitte durchschnitten wird, findet man rechts und links davon eine ganz normale französische Provinzstadt: Auf der rechten Seite, hinter der Kirche einen kleinen Park und von Häusern gesäumte Marktstände, auf der linken stößt man hinter teils monströsen Hochhaus-Neubauten auf den in Richtung Paris fließenden Canal de l’Ourq, an dem entlang Familien spaziergehen und an dessen Kai ein großes Restaurantschiff festgemacht ist. Ein beliebtes Ausflugsziel.
In einem kleinen Café gleich hinter der Kirche im Zentrum der Stadt treffe ich zufällig auf zwei ältere Bewohner Pantins, Pierre Lenoir und Dominique Charnay, und unterhalte mich mit ihnen über die Gentrifizierung ihrer Stadt.
Pierre Lenoir
Oui parce qu’ici notre banlieue était très ouvrière aussi. Il y avait beaucoup d’usines, il y avait une manufacture de tabac, de cigarettes qui fabriquait les Gauloises. En face là pas loin. Maintenant tout ça c’est fini, c’est terminé.
Unsere Banlieu war früher eine Arbeiterstadt. Es gab viele Fabriken, zum Beispiel nicht weit von hier gab es eine Tabakfabrik, in der die Gauloises hergestellt wurden. Das ist jetzt vorbei.
Dominique Charnay
Depuis 40 ans je vis à Pantin il y a eu une évolution certaine. La population a changé. Elle s’est disons, «bobofiée». Beaucoup de jeunes pour qui Paris était devenue trop chère se sont installés dans des grandes anciennes usine. Donc quand cette industrie a cessé des grands bâtiments, des lofts se sont libérés et des héritiers parisiens sont venu acheter ici. La population s’est beaucoup rajeunie et déprolétarisée. Et maintenant le fait est que Pantin apparait un peu le Brooklyn parisien.
Ich lebe seit 40 Jahren in Pantin und in der Bevölkerung hat sich einiges geändert, sie ist, wie man so sagt, bobofiziert, gentrifiziert. Den jungen Parisern wurde Paris zu teuer und sie haben sich in den großen alten Fabrikgebäuden niedergelassen. Als die Industrie niederging, kamen die Pariser Erben, um um hier zu kaufen. So hat sich die Bevölkerung verjüngt und entproletarisiert. Und jetzt sieht’s hier jetzt so aus wie in einem Pariser Brooklyn.
Allerdings, erfahre ich von den beiden, gibt es auch ein zweites Pantin: Einen durch ein breites Band von Bahngeleisen vom „gentrifizierten“ Pantin getrennten Stadtteil gleich neben dem Péripherique. Er heißt „4 Chemin“ und geht unmittelbar über in eine weitere Banlieu, Aubervilliers. Diese Stadtteile seien, sagt Dominique Charnay, von Maghrebinern und Afrikanern beherrscht…
Dominique Charnay
Oui ils sont là depuis les années 60 et des africains aussi, beaucoup, beaucoup, beaucoup. La mairie de Paris s’est un peu débarrassé de l’immigration en les envoyant dans le 93. Ça c’est évident. Ici chez nous c’est moins marqué que disons à Aubervilliers. Là, c’est vraiment une population maghrébine á 90 %. Les magasins sont maghrébins, les cafés, tout ça…
Die sind seit den 60er Jahren hier. Man kann sagen, dass die Stadt Paris sich von den Einwanderern befreit und sie zu uns ins 93. Departement geschickt hat. Das ist offensichtlich. Hier bei uns ist das nicht so spürbar, aber dort drüber sind 90 Prozent der Bevölkerung Maghrebiner, die Geschäfte sind maghrebinisch, die Cafés…
Bevor ich mich auch in diesem „anderen“ Pantin umschaue, steige ich mit Anne Weber in einen Autobus, der uns aus Pantin hinaus ins unmittelbar östlich angrenzende Städtchen Bobigny bringt. An einer Straßenkreuzung verlassen wir den Bus und gehen zu Fuß weiter. Allerdings nur einen winzig kleinen Teil der Strecke, den sie mit dem Fotografen Bruno Boudjelal für ihr Buch durch die Banlieus gewandert ist.
Anne Weber
Es ist wenig Aufheiterndes oder Erholsames. Das merken wir ja jetzt hier, wie bebaut das ist, wie zerschnitten von Autobahnen, Schnellstraßen, Geleisen, riesige Geleisenstränge, Lagerhallen, Brachflächen und diese riesigen Wohnsiedlungen, daneben auch kleine Einfamilienhäuschen. Und deswegen brauchte ich jedenfalls für mich jemanden, der mir den Zugang dazu verschaffte. Und ich hatte diesen Freund, habe ihn immer noch, der in der Banlieu geboren ist und immer noch dort lebt und Franco-Algerier ist und der mir irgendwann einmal vorgeschlagen hat, ob ich ihn nicht mal begleiten möchte. Weil er viel dort zu Fuß unterwegs ist, dort. Und das hab‘ ich gemacht und hab dann erst gemerkt, wie wenig ich diese Gegenden kannte.
Nachdem wir durch eine aus schlecht gepflegten Einfamilienhäuschen bestehende Siedlung gegangen sind, marschieren wir hintereinander über eine Straße, weil die irgendwann keine richtigen Bürgersteige mehr hat. Sie heißt Chemin des Vignes: Doch statt durch Weingärten führt sie an endlos breiten Bahngeleisen entlang durch eine vollkommen trostlose und menschenleere Gegend. Schließlich gelangen wir an einen noch trostloseren Ort, den Cimitière Muselman de Bobigny.
Anne Weber
Das Erschütternde dieser Lage des Friedhofs hab ich ja auch in meinem Buch versucht, ein bisschen widerzugeben: Dieser Friedhof ist umgeben von Autofriedhöfen, Bauschutt- und Müllhalden, riesigen Gleissträngen, es ist wirklich, als hätte man sich einen Platz ausgesucht, der eigentlich menschenunwürdig ist für diese Bevölkerung, um sie dort zu verscharren, sagen Sie, aber wahrscheinlich ist das das Wort.
Der vollkommen Baumlose Friedhof in der Größe von zwei oder drei Fußballfeldern beherbergt – eine Besonderheit im säkularen Frankreich, ausschließlich muslimische Tote. Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind die Gräber verwahrlost. Er ist unterteilt in mehrere durch Wege voneinander getrennte rechteckige Sektionen. Eine davon ist ein Soldatenfriedhof für im 2. Weltkrieg gefallene franco-algerische Soldaten, eine weitere nennt sich „Carré des Elites“.
In ihr hat Anne Weber das Grab eines Mannes gefunden, auf dessen Namen sie in der Banlieu Aubervilliers stieß, wo eine Turnhalle nach ihm benannt ist:
Anne Weber
Boughéra El Ouafi. Und ich habe mich gleich gefragt, wer denn dieser Boughéra El Ouafi gewesen sein könnte. Denn die öffentlichen Einrichtungen in Paris tragen selten arabische Namen. Ich habe herausgefunden, dass das ein algerischer Marathonläufer war, der 1928 bei den Olympischen Spielen in Amsterdam den Marathonlauf gewonnen hat. Der aber eigentlich Fabrikarbeiter war, als ganz junger Mann als Fabrikarbeiter in die Banlieu gekommen war und nebenbei noch trainiert hat für den Marathonlauf und dann wie durch ein Wunder die Goldmedaille gewonnen hat und quasi für die Dauer seines Olympiasiegs eingemeindet wurde von den Franzosen. Das heißt die Franzosen haben diesen Sieg deklariert als einen französischen Sieg. Dabei hatte dieser Mann wie die allermeisten Algerier, obwohl Algerien zu Frankreich gehörte, überhaupt nicht dieselben Bürgerrechte wie die Franzosen in Frankreich.
Wie die meisten anderen auch, ist El Quafis Grab ungepflegt, Gras wächst in der steinernen Umrandung neben der Grabplatte. Doch an die senkrechte Stele mit seinem Namenszug am Kopfende lehnt ein verbleichtes Farbfoto des Läufers.
Während ich auf den schmalen Mann mit den ausgehöhlten Wangen blicke, der aus dem Grab heraus mit offenem Mund auf mich zuzulaufen scheint, schnürt sich mir plötzlich die Kehle zu…
…schreibt Anne Weber in ihrem Buch „Bannmeilen“.
Der Held, dem zu danken Frankreich vergessen hat, rennt und rennt, er kennt keine Müdigkeit, er rennt von jeher, rennt in der Nacht der Zeit, in der Klarheit der Träume, im stillen Auge des Sturms, rennt unbeirrbar, ohne zu keuchen, ohne zu klagen, in der endlosen Offenheit des heutigen Tages und aller kommenden Tage, glorreich, stumm.
Anne Weber
Es ist eine ungeheuer anrührende Figur, finde ich. Ich hab‘ viel über ihn gelesen, einiges ist auch ins Buch eingeflossen. Ich weiß nicht: Er ist ein absolut bescheidener Mensch gewesen, der nie auch – hat man das Gefühl, jedenfalls ist das nicht überliefert – aber auch mal in Wut geraten wäre über das Schicksal. Hinzu kommt, dass er während des Algerienkrieges, ich glaube 59, erschossen wurde in Paris, in der Vorstadt St. Antoine. Wahrscheinlich war er noch nicht einmal gemeint mit dieser Kugel. Ich weiß nicht: Er war Arbeiter, er ist auch nach seinem Olympiasieg wieder in die Fabrik gegangen, musste er. Und danach hatte er einen Unfall, ein Bus hat ihn überfahren und am Ende ist er erschossen worden. Und jetzt liegt er hier in diesem wirklich trostlosen Carré des Élites, dieser Elitenabteilung. Das ist doch einfach etwas, diese Ungerechtigkeit der ganzen Geschichte ist so frappierend, wenn man hier in diesem Friedhof ist, dass ich darüber schreiben wollte.
Nicht von ungefähr spielt das Schicksal des der für Frankreich startenden algerischen Marathonläufers eine wichtige Rolle in Anne Webers Buch. Denn dessen Thema umfasst die zersplitterten Identitäten der in den Pariser Vorstädten lebenden, maghrebinisch-stämmigen Menschen.
Anne Weber
Es gibt in diesem Buch ja eine Art Rollenspiel: Diese Erzählerin, die da unterwegs ist und die aus Paris kommt, die Ähnlichkeit natürlich mit mir hat, die ist die weiße Europäerin, die in Paris Lebende, und ihr Begleiter ist ein halb aus Algerien Stammender, – durch seinen Vater, in der Banlieu Aufgewachsener. Und diese Rollen spielen in dem Buch eine sehr große Rolle, wobei sich die Erzählerin aber immer auch dagegen wehrt, nur als Verkörperung einer Identität gesehen zu werden. Man ist ja schließlich nebenbei auch noch was Anderes, Mensch zum Beispiel. Aber natürlich geht es auch darum: Wenn man in Frankreich geboren ist, als halber Algerier, aber einen arabischen Namen trägt, fühlt man sich wirklich zugehörig? Kann sich wirklich zugehörig fühlen? Gibt es nicht Momente, wo man wieder zurückgestoßen wird auf seine Herkunft, seine arabische?
Im 4 Chemin genannten Teil von Pantin, auf der belebten Avenue Jean Jaures, verkaufen arabischstämmige Straßenhändler illegale Zigaretten. Die kosten zwar nur die Hälfte der legalen, sind dafür aber um ein Vielfaches schädlicher als diese. Wer arm ist, stirbt früher als die Reichen. Und wer arm ist und raucht, stirbt noch früher. In 4 Chemin leben die ärmsten Menschen im ohnehin ärmsten französischen Departement 93 Seine-Saint-Denis. Ein paar Ecken weiter, nahe der Place Auguste Baron, unter den hoch liegenden Trassen des Péripherique, trifft man auf diejenigen, die ganz herausgefallen sind aus gesellschaftlichen Zuordnungen, auf die Drogensüchtigen, die sogenannten Crackeurs.
Taxifahrer
C’est la maire de Paris qui a décidé que les crackeurs qui se trouvaient secteur de Stalingrad, qui s’appelait le square Éole, les crackeurs qui se trouvaient dans ce quartier du Paris 19e, elle les a fait partir, elle les a dégagés de l’autre côté de Paris, voilà juste de l’autre côté.
Die Bürgermeisterin von Paris hat beschlossen, die Cracker, die sich im Stadtteil Stalingrad, in der sogenannte Square Èole im 19. Arrondissement, aufhielten, zu vertreiben und auf die andere Seite von Paris zu schicken, genau auf diese andere Seite.
Nahe der Passage Forceval, unter der hindurch man von Pantin den Péripherique Richtung Paris unterqueren konnte, begegne ich einem algerisch-stämmigen Taxifahrer, dessen Mutter noch in 4 Chemin lebt.
Er regt sich darüber auf, dass die Stadt Paris vor fünf Jahren eben diese Passage zumauern ließ, um die Crackeurs davon abzuhalten, aus Pantin zurück zu ihren angestammten Treffpunkten in Paris zurückzukehren. Eine „Mauer der Schande“ nennen die Einwohner diese Mauer.
Taxifahrer
Parce qu’ils ne se seraient pas permis de faire ça dans une banlieue chic. En fait ils se sont permis de faire ça ici parce qu’ici c’est une banlieue pauvre. On est dans la région parisienne, la banlieue nord, où c’est les plus petites catégories sociales. Donc oui, nous, on l’a mal vécu, on l’a vécu encore comme une forme de discrimination de plus. – Mais comment on peut faire ça et ensuite bloquer le mur qui servait à tous les gens, les enfants qui allaient à l’école, qui partaient tout ça. Ils ont bloqué ce mur pour en faire une espèce de zone fermée.
In einem vornehmeren Vorort hätten sie sich das nicht erlaubt. Hier aber tut man es, weil es eine arme Banlieu ist. Hier ist man in der nördlichen Region von Paris, wo die untersten sozialen Schichten leben. – Aber klar haben wir das übel genommen, wir haben es als eine weitere Form von Diskriminierung empfunden. – Wie kann man das tun? Die Mauer blockiert alle Menschen, die die Passage nutzten, die Kinder, die zur Schule gingen. – Sie haben mit dieser Mauer eine abgesperrte Zone errichtet.
Die Folgen dieser Politik sind bekannt. Alle haben noch die Aufstände in den brennenden Banlieus des Jahres 2005 vor Augen und den zynischen Spruch eines Präsidenten im Ohr, der meinte, hier könne man nur noch mit dem „Kärcher“ für Ordnung sorgen. – Anne Weber hat bei ihren Wanderungen durch die Banlieus und in ihrem Buch den Blick nicht auf dieses Problem verengt, sondern eher geweitet – und dabei eine sehr viel vielfältigere Stadtwirklichkeit entdeckt.
Anne Weber
Ich bin ja hunderte von hunderte von Kilometern kreuz und quer durch dieses Departement, in dem anderthalb Millionen Menschen leben, gegangen. Da sieht man so viel Verschiedenes, auch sehr Kontrastreiches. Zum Beispiel einen kleinen Hindutempel, daneben liegt die neue Banque de France, wo die größten Geldreserven Frankreichs liegen, in dem ärmsten Departement Frankreichs! – Und da gibt es so vieles zu entdecken. Als Reporterin wäre ich gerne an diese sozialen Brennpunkte, nennt man das ja, gegangen und hätte dann dort recherchiert und meine Reportage geschrieben. So aber habe ich dieses ganze Gebiet als ein Vielfältigeres wahrgenommen und mich nicht auf diese Orte beschränkt, die man aus den Medien kennt. In den Medien bekommt man aber den Eindruck, dass diese Banlieu nur aus abgewrackten Riesen-Wohnsiedlungen besteht, in denen mit Drogen gehandelt wird. Das ist bei mir nicht so. Aber es gibt eben noch so viel mehr!
DLF Sonntagsspaziergang 9. November 2025